Wir hatten Sie gefragt, wie Sie zu einer Messerverbotszone stehen, die nunmehr am Stühlinger Kirchplatz eingerichtet werden soll. 60 % der Abstimmenden (68 Stimmen) interpretieren dies als bloße Symbolpolitik ohne jede positive Wirkung. 40 % (45 Stimmen) hingegen sehen darin eine sinnvolle Maßnahme, weil das Mitsichführen von Messern sinnfrei und gefährlich sei.

In einem Newsletterbeitrag haben wir die Problematik aufgegriffen, die in unseren Augen derzeit ein wenig hektisch und undifferenziert geführt wird. Warum eine Messerverbotszone mit einem Pauschalverdacht gegenüber bestimmten Personengruppen einhergeht, haben wir auch deshalb nicht verstanden, weil bereits schon derzeit anlasslos kontrolliert werden kann. Vielleicht muss die Kritik daher grundlegender ansetzen. Dass hierüber „die eigentlichen Ursachen der Gewaltkriminalität“, nämlich Armut, Perspektivlosigkeit und problematische Männlichkeitsbilder, nicht beseitigt würden, suggeriert in abwegiger Weise, dass Gewalt ein Armutsproblem sei. Mit solchen Scheinargumenten wird der durchaus gut begründbaren Kritik an den Messerverbotszonen ein Bärendienst erwiesen.

Wir wollen in der nächsten Vorlesungsstunde in „Kriminologie I“ das Problem unter Mitwirkung der Zuhörenden weiter aufhellen. Vielleicht haben Sie ja Interesse daran? Vielleicht auch an unserer neuen Abstimmung.