Herausgeberschaft

ZIS – Zeitschrift für Internationale
Strafrechtsdogmatik

Online-Zeitschriften haben ihren Charme, auch wenn es solche und solche gibt: In aller Regel geht es schnell mit dem Veröffentlichen und die interessierten LeserInnen können die Beiträge meist problemlos abrufen. Natürlich gibt es aber auch bei Online-Zeitschriften Verzögerungen und häufig muss man doch zum Abruf ein kostenpflichtiges Abo haben. Umgekehrt haben die ehrwürdigen Zeitschriften wie die ZStW, die GA oder die wistra auf Konkurrenz reagiert und sind schneller geworden. Zudem haben sie häufig auch das Angebot der Abrufbarkeit über das Netz.

Unabhängig, ob online oder nicht: Die Güte einer Zeitschrift hängt davon ab, wie diejenigen, die das Sagen haben, agieren. Und bei der ZIS ist in der Vergangenheit gründlich etwas schiefgelaufen: Es begann mit einer überaus scharfen Rezension der Arbeit einer Wissenschaftlerin, die aber noch überwiegend als hinnehmbar angesehen wurde. Bei der nächsten Rezension dann aber war der Bogen jedenfalls in den Augen von Roland Hefendehl und Bernd Schünemann deutlich überspannt: Es bestand das manifeste Risiko, dass die Veröffentlichung unter dem Deckmantel der Wissenschaft Hochschulpolitik betreiben wollte, zudem erschien vielen aus der Strafrechtswissenschaft der Bereich gewinnbringender Kritik überschritten, weil Themenfelder angeschnitten wurden, die nur noch marginal mit der Sache etwas zu tun hatten. Dass ein weiteres Mal eine Wissenschaftlerin im Visier eines Rezensenten stand, erweckte Argwohn.

Die beiden damaligen Mitherausgeber Bernd Schünemann und RH waren jedenfalls nicht bereit, die Alleingänge des Schriftleiters zu akzeptieren, der sich sowohl einer Abstimmung im Vorfeld der Publikation als auch einer gemeinsamen Aufbereitung widersetzt hatte. Und so setzten sie zumindest durch, dass das gemeinsame Projekt ein Ende fand.

All diejenigen, die sich selbst ein detailliertes Bild verschaffen wollen: Bernd Schünemann hat die ZIS-Affäre aufbereitet und online für Sie zur Verfügung gestellt.