25.01.2005


Entscheidung über die Studiengebühren steht vor der Tür

Morgen wird das BVerfG über die Zulässigkeit von Studiengebühren entscheiden. Baden-Württemberg und Bayern sind schon ganz begierig darauf, ihre Pläne zu derartigen Studiengebühren aus der Schublade zu holen. Geht es darum, ob sich in einer Übergangsphase bei unterschiedlichen Regelungen in den einzelnen Ländern "chaotische Verhältnisse" einstellen werden? Geht es um die Details von Studienkrediten? Oder geht es um eine grundsätzliche Frage, nämlich diejenige, ob wir uns die Errungenschaft eines kostenlosen Studiums wieder nehmen lassen wollen, die es meinetwegen nur noch in wenigen Staaten gibt. Grundsätzliche Fragen haben in Zeiten der Finanzknappheit oder vermeintlicher Bedrohungen keine Konjunktur, sie im Hinterkopf zu behalten ist aber mehr als ein symbolischer Akt. Peter-Alexis Albrecht schreibt: "Eine Universität kann der Gesellschaft nur dienen, wenn sie neues Wissen schafft, dieses Wissen systematisiert und interpretiert, es kritisiert und auf seine Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung prüft. Die Erfüllung dieser innovativen Funktion setzt einen kreativen Dialog zwischen den Beteiligten voraus." Ein solch kreativer Dialog impliziert Freiräume und Freiheiten, er gedeiht nur in einer Atmosphäre wechseitigen Vertrauens. Werden diese Vorbedingungen durch die Integrierung des ökonomischen Gedankens befördert, sich nur dann oder zumindest besser einzubringen, wenn man von den Dialagpartnern finanzielle Zuwendungen erhält?