15.06.2012


„Am Ende wird alles gut.Und wenn es nicht gut ist – dann ist es noch nicht das Ende.“

Ahhh, ist die Ruge jetzt doch wieder auf Sendung? Puh, nein, es ist der Vorsitzende des Wissenschaftsrates in seinem ausgewogenen Statement zu den Entscheidungen in der zweiten Phase der Exzellenzinitiative.

Ist denn jetzt alles gut? Zunächst einmal balgen sich die ausgemergelten Hunde nicht mehr wie die Wahnsinnigen um ein paar Knochen und fühlen sich dabei noch geehrt, was den für die Hochschulfinanzierung Zuständigen über Jahre hinweg eine wahre Freude war. Es müssen nun auch nicht mehr die Laufwege bei Begehungen einstudiert, Fassaden errichtet und geweißelt oder Generalproben abgehalten werden. Vielleicht gibt sich sogar wieder die exzellente Elite die Ehre, an der Lehre mitzuwirken, was großzügig gewährte Freistellungen in den vergangenen Jahren unnötig machten. Und möglicherweise sieht man die Vernetzung nicht wie bei den Nachrichtendiensten als einen Selbstzweck, aus der sich schon etwas ergeben werde, sondern forciert diese lediglich dann, wenn sie im jeweiligen Erkenntnisinteresse liegt.

Aber es gibt doch Verlierer, zumindest die schändlich aus der ersten Liga Verstoßenen? Nein, diese werden noch enger zusammenrücken, aus ein paar unglücklichen Kleinigkeiten lernen, knapp auf ein politisches Proporzdenken verweisen, sich sodann erhobenen Hauptes weiter als exzellent gerieren und die ins Leben gerufenen exquisiten Projekte fortführen. Die Landesregierungen werden sie ermuntern, sich weiter auf ihre eigentlichen Stärken zu besinnen und das Schwache, das Faule, abzustoßen, auf dass sich eines Tages doch wieder die Chance ergebe, auch wieder das Label zu erhalten, das diesen eigentlich nach wie vor gebühre.

Und damit wird es gerade so weiter gehen auf der schiefen Ebene der Segregation, die all diejenigen auch zu Lasten der Studierenden endgültig zur belanglosen Provinz verkommen lässt, denen das Gütesiegel der Exzellenz fehlt und die sich nicht eilfertig selbst zu Leuchttürmen verschlanken. Vielleicht springt der Bund nach Abschluss der zweiten Phase ein, aber dann natürlich nur für einen weiter zugespitzten Kreis. Irgendwas wird passieren. Wer nun in Ruhe seinen Knochen abnagt, wird den nächsten verpassen.

Die Botschaft also lautet: „Erst am Ende wird alles gut. Bleibt weiter in Bewegung, wie man springt, habt Ihr ja nun gelernt.“