12.01.2005


Nicht schlecht, nicht optimal

Angehende Richter und Anwälte sollen den Strafvollzug in der Praxis kennen lernen und ihre Nase nicht immer nur in Schönfelders Gesetzessammlung stecken. - So heißt es - gewohnt reißerisch - in Spiegel online und man denkt sogleich etwa an den Film "14 Tage lebenslänglich", bei dem sich ein derartiges Experiment verselbständigte. Ach ne, geht doch nur um Knastbesuche, Gespräche mit den Inhaftierten und so. Das ist nicht schlecht, um dem populistischem Gerede vom Gefängnis als Hotel entgegentreten zu können. Da man aber nicht wirklich die Schwelle zur totalen Institution zu übertreten vermag, muss die Bereitschaft hinzutreten, empirische Untersuchungen zur Wirkung und Wirklichkeit des Strafvollzuges zur Kenntnis zu nehmen und nicht arrogant aus einer externen Warte umzuinterpretieren.


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