26.03.2009


Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit

So lautet der Nato-Leitspruch und die Universität Freiburg bricht ihn im vorauseilenden Gehorsam auf den Alltag um. In einer aktuellen Mitteilung von ihr findet man den folgenden Hinweis:

"Anlässlich des NATO-Gipfels wurden bereits mehrere Demonstrationen angekündigt. Bei der Großdemonstration, die am Montag, den 30. März 2009 in Freiburg stattfinden soll, werden mehrere tausend Teilnehmer erwartet. Die Polizei rechnet hier mit gewaltbereiten Teilnehmern und entsprechenden Aktionen. Insbesondere im Universitätszentrum wird daher um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten."

Wir holen schon mal die DDR-Jacke aus dem Schrank, denn sie passt (wieder) vorzüglich. Augen auf, Universitätsangehörige! Es geht jetzt nicht um möglicherweise gewaltbereite Polizisten, sondern die Bösen, die dunklen Gestalten, die gewaltbereiten Teilnehmer (Frauen stehen also glücklicherweise nicht im Fokus).

Um effizient im Vorfeld hilfreiche Informationen an die Polizei geben zu können, sollte ein wenig schematischer und grobmaschiger vorgegangen werden. Meistens stimmt das, man kann die gewaltbereiten Chaoten schon an ihrem Äußeren erkennen. Neigbourhood-watching hat doch schon eine lange und bewährte Tradition.

Damit könnte die Freiheit von freiheitlich Gesinnten unter die Räder kommen? Also bitte, jetzt nicht zu sophisticated werden: Es geht um die Freiheit der Welt, nicht diejenige der sie Konstituierenden.